Kinder reagieren anders auf Trauma!

Anders als Erwachsene sprechen Kinder und Jugendliche nicht über traumatische Erfahrungen, wie z.B. über den Tod eines nahestehenden Menschen oder Tieres, Scheidung der Eltern, Psychische Krankheit oder Sucht eines Elternteiles, Gewalterfahrungen in und außerhalb der Familie, Sexueller Missbrauch, Mobbing, medizinische Eingriffe, Krankheit oder Unfälle.

Sie reagieren auf solche Ereignisse mit Unruhe, Hyperaktivität, Aggressivität, traurigem Rückzug und dem Gefühl von Einsamkeit, Isolation vor Gleichaltrigen, Konzentrations- und Lernstörungen, auffälligem, oft unverständlichem Verhalten, Zwängen, nicht nachvollziehbaren Ängsten, Bettnässen, Kopf- und Bauchweh, Ein- und Durchschlafschwierigkeiten, Phobien, Trennungs- und Schulängsten, Lernverweigerung, extremer Schüchternheit, Mutismus, Spielsucht, Rückzug in die Medienwelt.

Da es schwierig ist, hinter solchen Verhaltensweisen, die sich oft erst Jahre später, wenn das Kind unter Druck kommt, z.B. bei der Einschulung oder zu Beginn der Pubertät zeigen, den Zusammenhang zu traumatischen Erfahrungen zu erkennen, wird den Kindern oft eine zu einseitige Diagnose „verpasst“, ohne an den Ursachen ihrer Verunsicherung und Symptome zu arbeiten. Oder der „Fehler“ wird in der Erziehung gesucht.

Was geschieht im Nervensystem?

Traumatische Erfahrungen beinhalten immer für das Nervensystem des Kindes zuschnelle, zu heftige oder unvorhersehbare Ereignisse, so dass Orientierung, Flucht oder Kampf nicht möglich war. Das Kind musste innerlich erstarren und konserviert so die Traumaenergie in seinem Nervensystem. Bei kleinsten Anlässen wird diese Energie oft auf sehr störende und unverständliche Weise aktiv und hindert die Kinder daran, gelassen und sicher ihren Entwicklungsprozess zu durchlaufen.

Tiere helfen Kinder!

Die meisten Kinder lieben Tiere! Tiere sind unmittelbar, ehrlich, können nicht die Sprache der Menschensprechen, sind erwartungsfrei, leben und reagieren auf das, was ihnen im Hier und Jetzt entgegengebracht wird!

Dies wirkt auf Kinder Vertrauen erweckend, ermutigend und dient als Türöffner zu ihren Ängsten und Nöten. Ihr natürliches starkes Bedürfnis Andere zu lieben und geliebt zu werden kommt ans Licht.

Auch erleben die Kinder sehr intensiv, dass meine Tiere mir vertrauen können. Ich berücksichtige die Bedürfnisse der Tiere, bemühe mich, sie zu verstehen und setzte ihnen Grenzen. Dies hilft Kindern enorm, mir ebenfaklls zu vertrauen und sich mir gegenüber zu öffnen.

Diese Form der Tiergestützten Traumatherapie wurde speziell von mir auf der Grundlage der Traumatherapie Somatic Experiencing® nach Dr.Peter Levine und NARM™ nach Dr. Laurence Heller entwickelt, um für traumatisierte Kinder mit Begleitung von Pferden, Hund oder Katzen einen für sie erträglichen Zugang zu ihren Erlebnisse zu finden.

Ich unterstütze die Kinder individuell darin, ihre Erlebnisse zu verarbeiten und die Welt wieder als einen sicheren Ort zu erleben. Welches und ob ein Tier dabei zum Einsatz kommt, entscheiden die Kinder und Jugendlichen.

Unterschiedliche Tiere sprechen unterschiedliche Seelenschichten an!

Da Pferde (Flucht- und Herdentiere), Hunde (Beutegreifer und Rudeltiere) und Katzen (Raubtiere und Einzelgänger) in ihrem Wesen sehr unterschiedlich sind, spricht jedes Tier beim Menschen unterschiedliche seelische Schichten und Bedürfnisse an.

Durch meine behutsame traumatherapeutisch fundierte Begleitung und Hilfestellung im Kontakt mit dem passenden Tier, entstehen für das Kind erkennbare und im praktischen Tun erlebbare Situationen, in denen die Heilung seiner seelischen Verletzungen angestoßen wird. Nachdem ich das Kind stabilisiert habe, leite ich es an, beispielsweise Grenzen zu setzen, den Zeitpunkt und die Intensität der Kontaktaufnahme zu wählen oder sich tragen zu lassen.

Gleichzeitig helfe ich dem Kind, sich seiner körperlichen Reaktionen bewusst zu werden und zeige ihm Möglichkeiten, die oft starke Erregung des Nervensystems herunterregulieren. Das Kind lernt, sich selbst zu entspannen und mit seinen Ängsten anders umzugehen.

Starke Emotionen wie Trauer oder Wut werden kindgerecht portionsweise bearbeitet. Mit Hilfe des eigenen Körpers, der Tiere und Klanginstrumenten lernen die Kinder Gefühle auszudrücken. Wir erarbeiten und üben neue, sozial verträglichere Handlungsmuster. Insgesamt wird der Heilungsprozess dadurch angestoßen.

Bei manchen meiner jungen Klienten nutze ich die entspannend wirkende Anwesenheit eines Tieres, um über heikle Themen zu sprechen. Das weiche Fell, die Ruhe oder Neugierde des Tieres erleichtern es, dabei aufkommende Emotionen zu verarbeiten und Schweres leichter zu akzeptieren.

Wenn Kinder keine Tiere mögen?

Wenn Kinder und Jugendliche keinen Zugang zu Tieren haben, setze ich Somatic Experiencing® und NARM™ in Kombination mit

  • Klang- und Stimmarbeit
  • Malen oder der Herstellung von heilsamen Gegenständen

ein.

Im Zentrum meiner Therapie steht dem inneren Erleben des Kindes oder Jugendlichen einen Ausdruck zu ermöglichen  und es somit in die Welt zu geben.

Ich binde die Eltern durch begleitende Gespräche in diesen Prozess ein und rate ihnen, wenn ich es für notwendig oder hilfreich halte, zu Eigentherapie, gerne bei mir oder woanders.